Zunächst hatte ich etwas Angst davor, Alexander zu sehen.
Immerhin war er erst 17 Wochen alt und ich wußte nicht, was mich erwarten würde...

Ich kann kaum mein Erstaunen beschreiben, einen so schönen, "perfekten" kleinen Menschen vor mir zu sehen!
Was auch passiert - diese Momente werde ich niemals vergessen!

Der Herbst war fast vorbei, der Winter vor der Tür,
als die Botschaft kam: "Ein Vater wird aus Dir."
Es gibt keine schöneren Worte, als jene - glaubt es mir!
Die Zukunft ist verwandelt - das Glück hält Einzug hier.

Dann kam die dunkle Stunde; zerbrach die heile Welt
als ich das Handy nahm - es hatte leis' geschellt.
Werd' nie verlier'n die Worte, die ich nun vernahm
durch meine liebe Frau, die grad' vom Facharzt kam.

Es gab Komplikationen - warum, das ist nicht klar.
Fast keine Hoffnung blieb, das unser Traum wird wahr.
Gefallen sind die Würfel am nächsten Morgen schon.
Traurige Gewissheit - wir verlieren unsern Sohn.

Es öffnet sich die Tür, die Schwester kommt herein
und bringt uns unser Kind - dann lässt sie uns allein.
Voll Staunen sehen wir das kleine Menschlein an:
Liegt still auf meiner Hand - zieht uns in seinen Bann.

Willkommen, kleiner Mensch - Du unser Sonnenschein...
warum mußt dies nur auch zugleich der Abschied sein!
Wie schlafend lagst Du da - perfekt und wunderschön.
Der Anblick brennt sich ein, denn er soll nie vergehn.

Das Herz ist uns gebrochen, die Augen tränenschwer.
Der Schlafplatz unseres Babys bleibt für immer leer.
Doch bleibt er unser Sohn - und war er noch so klein.
In unseren Gedanken wird er stets bei uns sein!

Ralf Korrek, 08.03.2006